„Truck Stop 67“ sorgt für Freude(n)

Der Niedersachsenpark plant im Zuge des 6-streifigen Ausbaus der BAB 1 mit der neuen Anschlussstelle „Riester Damm“ den Bau des ersten echten LKW-Parkhauses in Deutschland. Das 10-stöckige Gebäude wird mit seinen 560 Stellplätzen zugleich der größte LKW-Stellplatz Europas.

Niedersachsenpark - Truck Stop 67

Neuenkirchen-Vörden/Rieste. LKW- und Schwerlastverkehr wachsen weltweit rasant. Allein an deutschen Autobahnen fehlen aktuell ca. 31.000 LKW-Parkplätze (Studie Vereinigung Deutscher Autohöfe e.V. VEDA 2017). Auch der Niedersachsenpark ist mit seiner direkten Lage an einer der meist frequentierten Transitstrecken in Deutschland davon betroffen. „Durch die sehr erfolgreiche Ansiedlung zahlreicher Unternehmen im Niedersachsenpark steigt natürlich auch das tagtägliche LKW-Verkehrsaufkommen erheblich“, beschreibt Geschäftsführer Uwe Schumacher die kritische Situation. „Mit dem Autohof Neuenkirchen-Vörden haben wir zwar eine Rastmöglichkeit in unmittelbarer Nähe, doch die 120 LKW-Stellplätze reichen natürlich bei weitem nicht aus. Das bringt die „Trucker“ immer wieder in die Bredouille, da sie schließlich ihre Ruhezeiten einhalten müssen“, so Schumacher weiter.

Wir müssen in die Höhe denken

„Der Ausbau des A1-Streckenabschnitts zwischen Bramsche und Lohne sowie der Bau der zweiten Anschlussstelle sind der ideale Zeitpunkt, sich dieser Problematik zu stellen“, erläutert Marketingleiter Matthias Meyer. „Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um mit einem hochmodernen LKW-Parkhaus einmal mehr die Attraktivität und Dynamik des Niedersachsenpark in den Fokus zu rücken“ Schon seit Mitte 2018 laufen erste Planungen und Machbarkeitsstudien unter dem Namen „Truck Stop 67“. „Viele LKW bedeuten viel Fläche, daher müssen wir in die Höhe denken. Dafür haben wir dann sicherlich ein besonderes „Plätzchen“ über“, spielt Meyer augenzwinkernd auf die aktuelle Imagekampagne an.

Technik, Digitales und mehr

Hinsichtlich der Funktionalität des LKW-Parkhauses geht es vor allem darum, dem Trucker den besten Komfort zu bieten. Die Buchung des Stellplatzes erfolgt ganz einfach per App. Als Bestätigung erhält der Fahrer einen Barcode in seinem Account, den er bei der Einfahrt in das Parkhaus einfach vor das entsprechende Terminal halten muss. Anschließend erhält er eine Chipkarte, die dann gleich mehrere Funktionen hat. Sie dient nicht nur zur Ausfahrt, sondern ist gleichzeitig der digitale Schlüssel für die Trucker-Kojen im 9. Stockwerk. Hier entsteht ein sogenanntes „Kapselhotel“, wie wir es aus dem asiatischen Raum kennen. Die nur zwei Meter langen, kubischen Kapseln sind enorm platzsparend und für Trucker kein Neuland. Jede Kapsel ist dabei noch mit WLAN und Fernsehen ausgestattet. Darüber hinaus gibt es großzügige sanitäre Anlagen, Duschräume und einen Kantinenbereich, in dem alle Mahlzeiten vollautomatisch aus einer SB-Automatenwand angeboten werden – hier kommt wieder die Chipkarte zum Einsatz. Ein weiteres technisches Highlight erwartet den Trucker bei der Zufahrt zu seinem Stellplatz. Im Erdgeschoss befindet sich ein besonderer Hochlastaufzug: der weltweit erste Aufzug für 40-Tonner! Die Aufzugsbühne funktioniert als Drehscheibe, die das Fahrzeug schon bei der Auffahrt in Position des Stellplatzes ausrichtet. In Vollauslastung bietet das ehrgeizige Projekt 560 LKW eine Parkmöglichkeit. Damit wird selbst der gigantische LKW-Stellplatz im kärntnerischen Arnoldstein mit insgesamt 485 Parkplätzen in den Schatten gestellt.

Oh, là, là

Das Truck Stop 67 ist schon auf 9 Stockwerken ein Meilenstein für den Niedersachsenpark und die Region, aber da gibt es ja noch die 10. Ebene. Neben einer großzügigen Dachterrasse mit beeindruckendem Panoramablick in ca. 38 m Höhe wird hier ein Erlebnis-Etablissement der besonderen Art angedacht. „La Coquette“, so soll der Name der freudenspendenden Einrichtung lauten, ist im wahrsten Sinne des Wortes ein echtes „Highlight“. „Unsere Gäste erwartet ein hochprofessionelles Erlebnislokal mit absoluter Diskretion. Wir bieten Tanz, Show und mehr“, erklärt die zukünftige Betreiberin, Coco LaFleur, im Gespräch mit Uwe Schumacher und Matthias Meyer. In trockenen Tüchern ist die Sache allerdings noch nicht. Uwe Schumacher fordert im Vorfeld eine entsprechend positiv ausfallende Bedarfsanalyse im Bereich der Landkreise Vechta und Osnabrück. LaFleur zeigt sich diesbezüglich ohne Zweifel sehr optimistisch und auch Matthias Meyer gibt sich zuversichtlich mit der Aussage „Das wäre schon ein Sahneplätzchen“.